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BRAUER Maschinentechnik AG

120 Tonnen schweres Getriebe repariert


Außergewöhnlicher Auftrag für die Brauer Maschinentechnik AG / Per Schwertransport zum Kunden zurück / Firma ist enorm gewachsen

BOCHOLT. Seit fast 40 Jahren gehört die Instandsetzung von Getrieben zum Kerngeschäft der Firma BRAUER Maschinentechnik AG. Doch so ein schweres Getriebe wie jetzt hatte das Familienunternehmen noch nie in seinen Hallen am Raiffeisenring im Mussumer Industriepark. 120 Tonnen wiegt das reparierte Getriebe für eine Walzenschüsselmühle, das in der Nacht zum Freitag per Schwertransport an seinen Einsatzort, einem Zementwerk in Westeuropa, zurückgebracht wurde. 

Bereits im Oktober 2015 war das circa 25 Jahre alte Flender-Getriebe, das eingesetzt wurde, um Kalkstein zu zermahlen, mit einem 40 Meter langen Tieflader nach Bocholt gebracht worden. „Wir hatten bereits 2014 einen Schaden an dem Getriebe diagnostiziert und zusammen mit dem Kunden ein Notfallkonzept erstellt“, berichtet Vorstandsmitglied Jens Brauer (40). Die Firma entschied sich, ein neues Getriebe zu kaufen und transportierte das alte nach Bocholt. „Wir haben es hier zerlegt und analysiert und festgestellt, dass man es reparieren kann“, sagt Jens Brauer. Im Oktober 2016 erfolgte dann dazu auch der Auftrag, denn der Kunde wollte das instand gesetzte Getriebe künftig als Reserve nutzen. Gut sechs Monate dauerte die Instandsetzung. „In der Regel reparieren wir Getriebe von 100 Kilogramm bis hin zu 100 Tonnen Stückgewicht. Dieses Teil ist in unserer Firmengeschichte schon außergewöhnlich“, sagt der 40-Jährige. Gegründet hatte das Unternehmen im August 1979 sein Vater Bernhard Brauer in Dingden. Der damals 26- jährige Ingenieur konzentrierte sich zunächst auf den Bau von Sondergetrieben, dann kamen Reparatur- und Montagearbeiten, insbesondere von Antrieben für die Papierindustrie, hinzu. Die Firma wuchs und 1987 zog sie als Brauer Maschinentechnik GmbH an den jetzigen Unternehmenssitz im Industriepark. „Damals hatte mein Vater 16 Mitarbeiter, heute haben wir 50“, sagt Jens Brauer. Zu Beginn hatte die Produktionsfläche eine Größe von 500 Quadratmetern. Nach und nach kamen neue Gebäude hinzu, denn die Firma, die jetzt auch für fast alle industriellen Anwendungen den Bau und die Reparatur vom Getrieben anbot, brauchte Platz. Da das eigene Grundstück nicht mehr ausreichte, kaufte die Unternehmensleitung 2006 das benachbarte Grundstück der D+L Reichenberg GmbH, die vorher selbst an den Schlavenhorst umgezogen war. 2016 kam eine weitere Halle hinzu. „Wir haben jetzt eine Produktionsfläche von rund 10 000 Quadratmetern“, sagt Jens Brauer. Zu wenig Platz habe aber die Verwaltung, die Konstruktion, die Technik und die Projektierung. „Deshalb werden wir demnächst mit dem Bau eines neuen, vierstöckigen Verwaltungsgebäudes beginnen“, kündigt das Vorstandsmitglied an.

Die Brauer Maschinentechnik GmbH, die 1987 ins Leben gerufen worden war, wurde 2001 in eine Aktiengesellschaft (AG) umgewandelt. „Fast die Hälfte unserer 50 Mitarbeiter sind auch Aktionäre“, sagt Jens Brauer. Er bildet zusammen mit seinem Bruder Niels und Thorsten Pasz* den Vorstand der AG. Auch der Aufsichtsrat besteht aus drei Personen: Norbert Stevens, Frank Ensenbach und Daniela Gerecke. Sie ist die Schwester von Jens und Niels Brauer.

 

*Thorsten Pasz ist unerwartet am 23.07.2019 verstorben.

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